Der Begriff PLA fällt bei Einwegverpackungen immer häufiger – viele wissen dass der Biokunststoff als nachhaltig gilt, aber ist er das auch? Was ist drin in dem biologisch abbaubaren Material und wofür steht die Abkürzung eigentlich? Finden wir es heraus!
Wofür steht PLA?
PLA steht wörtlich für polylactic acid oder übersetzt Polylactid (umgangssprachlich auch Polymilchsäure genannt). Einfacher gesagt ist es die Stärke, die von Pflanzen (vor allem Mais, Kartoffeln und Rüben) für die Photosynthese entwickelt wird.
Wie wird der Biokunststoff hergestellt?
Bei der angesprochenen Photosynthese stellt die Pflanze bekanntlich Zucker her. Durch das Fermentieren von Zucker und Stärke entsteht mit der Hilfe von Milchsäurebakterien das für uns nützliche Polymer. Viele Polymere zusammen können in Granulat geformt werden und daraus entsteht dann endlich der Becher, der Deckel oder die Gabel. Klingt alles sehr kompliziert – stößt aber allein in der Herstellung 75% weniger CO2 aus als herkömmliche Plastikverpackungen. CPLA wird übrigens auf die gleiche Weise hergestellt. Beim "crystallized PLA" kommt dann noch Talkpulver hinzu wodurch der biologische Kunststoff kristallisiert. Daraufhin wird das Material härter und vor allem hitzebeständiger - das sind Eigenschaften die zum Beispiel bei Deckeln für Kaffeebecher oder Besteck hilfreich sind.
Wofür kann PLA benutzt werden?
Das fertige Produkt aus Polylactid ist dem weit verbreiteten PET als Endprodukt sehr ähnlich – es ist transparent, bedruckbar und geschmacksneutral. Einen wesentlichen Nachteil hat der kompostierbare Biokunststoff gegenüber einigen anderen Stoffen im Bereich der Gastronomie allerdings: ab 45°C beginnt er sich zu verformen und ist damit für heiße Getränke und Speisen nur bedingt geeignet. Allerdings bringt es auch einige Vorteile mit sich: es ist im Gegensatz zu beispielsweise Plastik gesundheitlich völlig unbedenklich und vollständig biologisch abbaubar.
Wie wird PLA verwertet?
Hier zeigt das pflanzliche Material seine größte Stärke, denn wie wir bereits wissen, lässt sich der Stoff biologisch abbauen. Innerhalb weniger Wochen wird er in Kompostierungsanlagen vollständig zersetzt – außerdem ist er mit den bestehenden Recyclingsystemen kompatibel und kann sogar verbrannt werden. Denn beim Verbrennen gelangt exakt die gleiche Menge CO2 in die Atmosphäre, wie die Pflanze selbst zuvor aufgenommen hat. Außerdem besteht die Möglichkeit PLA zu recyceln. Der Biokunststoff wird dabei wieder aufbereitet und erfüllt danach die gleichen Anforderungen wie am Anfang. Hier fallen viele Produktionsschritte wie der Anbau beziehungsweise die Ernte der Pflanzen weg. Das nutzt der Ökobilanz von PLA ein weiteres Mal. Viele Wege führen also zum Ziel, aber egal welchen man wählt: im Vergleich zu den herkömmlichen Alternativen wie PET oder PP ist die Umweltbelastung um einiges kleiner.